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MEW/IWO-Veranstaltung „Power-to-Heat in Hybridheizungen”

Mit Power-to-Heat in ölbasierten Hybridheizungen kann überschüssiger, ansonsten abgeregelter Strom sinnvoll für die Wärmeversorgung genutzt werden. Die notwendigen Anpassungen für Power-to-Heat-Strom könnten ohne Mehrbelastungen für andere Stromverbraucher realisiert werden und würden einen Beitrag zur Integration Erneuerbarer Energien in den Wärmemarkt leisten, so das Ergebnis der Veranstaltung „Power-to-Heat in Hybridheizungen: Strom- und Wärmemarkt wachsen zusammen“ des MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland und des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO).

Adrian Willig, Geschäftsführer des IWO, erläuterte, dass sich der Heizölverbrauch der ca. 5,6 Millionen Ölheizungen in Deutschland in den letzten 20 Jahren mehr als halbiert habe. „Das ist zum einen auf Effizienzsteigerungen durch den Einbau moderner Öl-Brennwerttechnik zurückzuführen. Ein weiterer Grund ist die weit verbreitete Kombination von Heizöl mit erneuerbaren Energien in Hybridsystemen“, so Willig. Zukünftig könne auch ansonsten abgeregelter Strom in Hybridsystemen eingebunden und ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Stromnetze geleistet werden.

„Die ersten Praxisergebnisse aus IWO-Pilotanlagen zeigen, dass Power-to-Heat in ölbasierten Hybridheizungen technisch umsetzbar ist und zudem Hausbesitzern zukünftig ermöglichen könnte, von der Energiewende finanziell zu profitieren.“, erklärte IWO-Projektleiter Simon Jastrzab. Das unterstreichen auch die Ergebnisse einer Studie zu den wirtschaftlichen Potenzialen von Power-to-Heat, die Professor Dr. Michael Bräuninger, Mitautor der Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), im Rahmen der Veranstaltung vorstellte. Bei einer Heizungsmodernisierung könnten sich nach seinen Untersuchungen die für Power-to-Heat notwendigen Mehrkosten in wenigen Jahren amortisieren.

Dr. Steffen Dagger, Hauptgeschäftsführer des MEW, betonte: „Der nächste Schritt ist jetzt, die politischen Rahmenbedingungen zu schaffen. Zum einen benötigen wir endlich dynamische Stromtarife, zum anderen müssen wir Abgaben und Umlagen für ansonsten abgeregelten Strom anpassen, damit Power-to-Heat wirtschaftlich betrieben werden kann.“ Dazu werden Anpassungen etwa beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) oder den Netzentgelten erforderlich sein.

Aufgrund von Netzengpässen muss schon heute erneuerbarer Strom aus Windkraft und Photovoltaik zeitweise abgeregelt werden. Strom-Angebotsspitzen, die wirtschaftlich oder technisch nicht sinnvoll als elektrische Energie nutzbar sind, könnten mit nur geringen zusätzlichen Investitionskosten durch elektrische Heizeinrichtungen in Wärme umgewandelt werden. So wäre der Überschuss speicher- und damit auch nutzbar.

Die MEW-Veranstaltungsreihe „Energie am Mittag“ wendet sich an Vertreter aus der Politik. Sie fand am 02. Juni 2015 mit rund 40 Teilnehmern in der Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg in Berlin statt. Der MEW ist als Dachverband Stimme des unabhängigen Mineralölmittelstandes in Deutschland. Dazu gehören der unabhängige Import, der unabhängige Großhandel, die Freien Tankstellen und die unabhängigen Tanklagerbetreiber mit einem flächendeckenden Netz in ganz Deutschland.

Das Institut für Wärme und Oeltechnik e.V. (IWO) ist eine Einrichtung der deutschen Mineralölwirtschaft. Die Verbreitung effizienter und emissionsarmer Heiztechnik im Interesse des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung ist das Ziel des IWO im Wärmemarkt.

MEW-Kontakt: HGF Dr. Steffen Dagger, Telefon: 0 30 - 20 45 12 53, Email: vasb@zrj-ireonaq.qr

IWO-Kontakt: GF Adrian Willig, Telefon: 040 – 23 51 13 27, Email: jvyyvt@vjb.qr

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